Ein ungeplanter Aufenthalt
Eigentlich wollten wir Malaysia lediglich als Transitland nutzen. Nach unserer ursprünglichen Planung war uns bewusst, dass wir für Indonesien und das dortige “Insel-Hopping” sowie für Timor-Leste viel Zeit benötigen würden. Daher wollten wir uns nur kurz in Malaysia aufhalten. Aber wie bereits berichtet, kam es ganz anders. Es gibt derzeit keine Fährverbindungen nach Sumatra oder Indonesien. Der einzige Weg führt über Singapur. Dort kamen wir mit “Kumpel” aber leider nicht hinein. So hatten wir knapp drei Wochen Aufenthalt in Malaysia, bis es für uns weiter ging. Und wir mussten uns von „Kumpel“ verabschieden.
Malaysia an sich
Malaysia ist ein Staat in Südostasien und erstreckt sich über Teile der Malaiischen Halbinsel und die Insel Borneo. Im Norden grenzt Malaysia an Thailand, im Süden befindet sich die Inselrepublik Singapur. Mit dieser ist Malaysia durch einen Damm und zwei separaten Brücken verbunden. Im Südwesten, über die Straße von Malakka, liegt die Insel Sumatra in Indonesien. Ost-Malaysia besteht aus den beiden größten Staaten des Landes, Sarawak und Sabah und ist von der malaysischen Halbinsel durch 640 km südchinesisches Meer getrennt. Diese beiden Staaten nehmen ungefähr das nördliche Viertel der großen Insel Borneo ein und teilen sich im Süden eine Landesgrenze mit dem indonesischen Teil der Insel. Umgeben von Sarawak liegt eine kleine Küstenenklave mit dem Sultanat Brunei.
Die malaysische Halbinsel macht etwa 40 Prozent der Gesamtfläche des Landes aus und umfasst 690 Quadratkilometer des Binnenwassers. Die restlichen, rund 60% der Landesfläche, ist ostmalaysisch.
In Malaysia werden große Mengen der Weltproduktion an Kautschuk, Zinn und Palmöl erzeugt. Der natürliche Reichtum ist so mannigfaltig, dass sich der Vielvölkerstaat gar nicht mit einem einzigen Prädikat beschreiben lässt. In Malaysia leben neben Malaien, Chinesen und Indern auch zahlreiche ethnische Minderheiten.
Auch geographisch setzt sich Malaysia aus sehr verschiedenen Regionen zusammen. Einerseits gibt es das vorwiegend islamische Westmalaysia mit der Hauptstadt Kuala Lumpur. Andererseits das im Norden der Insel Borneo, rund 600 km von Westmalaysia entfernt liegende Sarawak. Sarawak bildet zusammen mit dem benachbarten Sabah Ostmalaysia. Westmalaysia steht vor allem für Zinnminen sowie Palmöl- und Kautschukplantagen. Dagegen werden im regenwaldreichen Ostmalaysia in erster Linie Erdöl und Edelhölzer gewonnen
Klima
Die Westküste Malaysias kann das ganz Jahr bereist werden. Die Regenzeit fällt hier nicht so stark aus, wie in anderen Landesteilen. Die meisten Regentage gibt es auf Inseln wie Penang oder Lang Kawi und dann auch nur in den Monaten April und Mai sowie August bis November. Die beste Reisezeit ist von Dezember bis Februar.
In und um Kuala Lumpur regnet es besonders viel in den Monaten März und April sowie Oktober bis Dezember. Die Monate mit wenig Niederschlägen wie Januar und Februar sowie Juni, Juli und August gelten dort als die beste Reisezeit.
In den Cameron Highlands ist das ganze Jahr über mit Regen zu rechnen. Etwas weniger in den Monaten Januar und Februar sowie Juni und Juli.
Land und Leute, Sprachen
Die malaysische Bevölkerung setzt sich zu rund 58% aus Malaien, 27% aus Chinesen, 8% aus Indern und Pakistani zusammen. Die Malaien sind größtenteils erst in den letzten Jahrhunderten aus Indonesien eingewandert. Sie erheben seit der Unabhängigkeit den politischen Führungsanspruch. Die Chinesen spielen eine große Rolle in den Bereichen Handel und Wirtschaft.
Die malaysische Sprache oder Bahasa Malaysia ist die offizielle Landessprache. Diese und die chinesischen Schriftzeichen, waren ein Problem für uns. Da hier auch auf dem Lande etwas Englisch gesprochen wird, musste die Körpersprache nicht so oft herhalten, wie in anderen bereits von uns bereisten Ländern.
Stellplätze
Stellplätze gibt es auch hier nicht. Täglich muss man sich neu auf die Suche nach einem Stellplatz für die Nacht machen. Wir standen an lokalen Resorts mit Strand, bei Charlets, auf Parkplätzen sowie Park&Rast-Anlagen mit Service-Area, im Wald und am Meer. Es gab ganz gute Tipps auf der „iOverlander“-APP. Auch in Malaysia muss man einfallsreich bei der Suche nach einem Stellplatz sein und sollte natürlich, wie immer, fragen.
Diesel, Internet und Telefon
Diesel war immer ohne Probleme und günstig, unter 50 Cent der Liter, zu bekommen.
Eine SIM-Karte von „HOT-LINK“ haben wir in einem Einkaufszentrum gekauft. Für zehn Tage Internet, 10 GB Datenvolumen, haben wir an die 14,00 Euro bezahlt und einen Ausweis vorlegen müssen. Wir hatten keinerlei Probleme mit der Internet-Kommunikation.
Das hat uns in Malaysia besonders gefallen
- die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen – unkompliziert und direkt
- die leckere, lokale frische Küche
- sehr gute Straßenverhältnisse (die Highways sind wie in Deutschland, nur ohne Baustellen)
- relativ unkomplizierte Infrastruktur für Camper/Wohnmobil-Reisende trotz fehlender Stellplätze
Das hat uns in Malaysia nicht gefallen
- der Müll an den Stränden, besonders auffällig an der Ostküste
- Die Monokulturen (Öl-Palmen) über riesige Flächen
- No-Beer-Areas (durch einen hohen Anteil muslimischer Regionen)
Weitere Beobachtungen
- viele Neubausiedlungen mit 100 bis 200 gleichartigen Häusern entlang der Highways und hinter den Städten
- die „rote Erde“
- kein Straßenverkauf mehr an den Highways, nur noch an den regionalen Straßen
- die günstigen Preise beim Essengehen. Zumindest solange man dort essen geht, wo die Einheimischen hingehen. Selbst die Einheimischen sagen, es ist günstiger auswärts zu Essen, als selber zu Kochen.
Zum Abschluss noch ein paar persönliche Worte:
Carsten
Mir fehlen die Worte.
3 bis 5 Tage Transit geplant und 18 Tage sind es geworden.
Manni
Es kam alles anders als geplant. Aber zu guter Letzt haben wir doch einen Weg für uns gefunden.
Ich behalte Malaysia in positiver Erinnerung.
Auch wenn der Aufenthalt in Malaysia so nicht geplant war. Wir hatten viele tolle Begegnungen und eine spannende und schöne Zeit.
Euer Carsten und Euer Manni
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