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Entspannter Start

Nach der entspannten Einreise nach Malaysia fuhren wir in den nahe der Grenze gelegenen Ort Changlun. Wir wollten unser restliches thailändisches Bargeld gegen malaysisches Geld tauschen. Bei der Bank konnte man mal wieder nicht wechseln. Carsten fuhr dann mit einem malaysischen Helfer, mit dessen Roller, zu einer “Wechselstube”. Diese Vorgehensweise haben wir schon öfter erlebt. Der Tausch klappte. Zwischenzeitlich wussten wir auch, wo wir eine SIM-Card für Malaysia bekommen konnten. Zehn Minuten später waren wir mit einer SIM-Card (HOTLINK) für Malaysia ausgestattet. Diese kostete für einen Monat und rund 10 GB knapp 15 Euro. Wir hatten Hunger und so stärkten wir uns mit einem leckeren, regionalen Essen. Es gab Huhn, Reis, scharfe Soßen und Gemüse für einen Betrag, für den man selbst nicht kochen kann.

Wir hatten gehört, dass man auf den „Park & Rast Anlagen“ der Highways in Malaysia gut und problemlos über Nacht stehen bleiben konnte. Also entschlossen wir uns, noch ein Stück weiter Richtung Kuala Lumpur zu fahren. Später haben wir etwas abseits einen Stellplatz gefunden.  

Die Nacht war gut und der heutige Tag startete mit der Weiterfahrt nach Port Klang. Die Straßen waren in bestem Zustand und wir erreichten Port Klang am späten Mittag. Rechts und links der Straße gab es neue und bestehende Wohnsiedlungen, die sich nicht erkennbar von unseren unterschieden. Dies traf auch auf die Industrie und Handelshäuser zu. Nach einem kräftigen “Frühstück” erkundigten wir uns nach einer Fähre nach Sumatra (Indonesien).
Schnell machte sich Ernüchterung bei uns breit. Es gibt derzeit keine Verbindungen mehr, die Fahrzeuge transportieren. Es gab nur reine Personenfähren. Wir fragten weiter, wurden hier- und dorthin geschickt, aber wir kamen nicht weiter. Auch unsere aktuelle Internetrecherche half nichts. Wir trafen dann auf einen Terminal-Mitarbeiter, der helfen wollte. Er fuhr mit uns in seinem Auto zu einem Unternehmen für Frachtschiff- und Seelogistik. Da dort kurz vor Feierabend war, wollten wir es direkt am nächsten Morgen erneut versuchen. Die Nacht konnten wir direkt auf einem Platz hinter dem Terminal-Parkplatz verbringen. Wir werden sehen, was der nächste Tag bringen wird.

Unsere Nacht am Port Klang am South Port Terminal war etwas unruhig. Bis nach Mitternacht wurden Container bewegt. Nach dem ersten Kaffee im “Kumpel” und den Vorbereitungen für den Tag, hatten wir noch etwas Zeit für ein kleines Frühstück im Terminal. Mit unserem lokalen Helfer ging es dann los zur Logistikfirma am North Port. Nach der Registrierung und Anmeldung sind wir dann über das riesige Firmengelände zum Headoffice. Der Generalmanager erwartete uns bereits. Ohne lange Vorrede wurden “Kumpels” Fakten abgefragt: Maße, Kraftstoff, Anzahl an Batterien und Gastanks und alles Mögliche. Dann wurden wir nach unserem Vorhaben gefragt und ein kurzes Telefonat geführt.
Steven, der Generalmanager, erklärte uns, dass ein Seeweg von Port Klang nach Sumatra fast unmöglich war. Der Aufwand und die Kosten wären viel zu hoch. Auch eine Verschiffung über Timor-Leste wäre sehr schwierig zu organisieren. Er schlug uns vor, eine Verschiffung von Singapur aus zu versuchen. Singapur ist ein Welthafen mit viel mehr Optionen. 

Planänderung

Damit war für uns klar, dass unsere geplante Route angepasst werden musste. Wir werden sehen, wo wir landen werden. Für die weitere Kommunikation wurde eine WhatsApp-Gruppe gebildet. Draußen am “Kumpel” wurden Fotos gemacht und Visitenkarten ausgetauscht. Wir bekamen noch den Tipp, Malakka auf unserem Weg nach Singapur anzufahren. Es sollte ein schöner, historischer Ort sein. Wir bedankten uns bei unseren Helfern und fuhren los Richtung Singapur.

Unterwegs haben wir an einem Highway-Restaurant noch eine kurze Pause eingelegt und Huhn mit Reis und Gemüse sowie frischer Ananas zum Nachtisch gegessen. Zusammen alles unter drei Euro für beide. Wir fragen uns immer wieder, wie das geht. 

In Malakka angekommen, sah Carsten eine „Car-Wash“-Anlage. “Kumpel” wurde gereinigt, sogar etwas poliert, erhielt eine Motorwäsche und, und, und. So sauber war “Kumpel” nur beim Start in Deutschland gewesen! Die historische Stadt war vergessen und am späten Nachmittag fuhren wir weiter Richtung Grenze.  

Wir fanden einen “wilden” Stellplatz für die Nacht. Wir stellten die Stühle raus und fingen an, unsere Tagesberichte zu schreiben. Plötzlich standen zwei einheimische Männer vor uns und meinten: „Here not good“!. Wir sollten ihnen folgen, sie hätten einen besseren Stellpatz für uns. Nach fünf Minuten erreichten wir einen Platz an einem kleinen Seitenkanal. Dort verbrachten wir die Nacht. In unmittelbarer Nachbarschaft befand sich ein größeres Gebäude von dem “Leben” ausging. Carsten wollte uns etwas sehr Gutes tun und noch ein Bier holen. Das Resultat war allerdings, dass es in dieser Region leider keinen Alkohol gab. Schade, aber nicht weiter schlimm.

Wir hatten festgestellt, dass wir an unserem ersten Stellplatz des Tages wohl einen Wasserkanister für draußen verloren hatten. Also fuhren wir am nächsten Morgen nochmal zurück. Leider vergebens.

Auf dem Weg nach Singapore

Dann ging es via ASIEN-Highway AH2 Richtung Johor Bahru zum Checkpoint Woodlands. Da wir eine Abfahrt verpassten, hatten wir etwas Schwierigkeiten, den Grenzübergang anzufahren. Dann war die Durchfahrtshöhe auf 2,10 Meter begrenzt. Es half nichts, wir mussten drehen. Also sind wir erstmal ausgestiegen und haben den Verkehr angehalten. Unter Mithilfe von zwei Grenzbeamten sind wir dann rückwärts zurück und auf den Bus-Fahrstreifen gefahren. Damit begann unser fast Acht-Stunden-Tag am Grenzübergang Malaysia/Singapor. 

Beim Grenzaustritt in Malaysia hatten wir keine Probleme. Das Carnet wurde abgestempelt und auf ging es über die Grenzbrücke gen Singapore. Jetzt waren wir schlauer und nahmen direkt den Bus-Fahrstreifen. Wir beide wurden getrennt. Carsten blieb mit Reisepass und Carnet bei “Kumpel” und Manni musste wie alle anderen Fuß- und Buspassagiere in den Immigrationsbereich. Dort war es sehr voll und dauerte bis zum Eintritt nach Singapore an die eineinhalb Stunden. Wieder vereint, kam ein Offizier auf uns zu. Er teilte uns mit, dass es Probleme mit der Einreise von “Kumpel” nach Singapore gibt.
Wir wurden wieder getrennt. Rund 40 Meter Luftlinie voneinander entfernt diskutierte Carsten mit fünf bis sechs Grenzoffizieren. Uns fehlte ein Papier, das „LTA” (Land Transport Authority). Letztendlich wurde entschieden, dass wir zurück müssen. 

Die Seitentore wurden aufgemacht und es ging wieder zurück Richtung Malaysia. Wieder im Immigrationsbereich brachte uns ein Offizier zur Immigration. Für Manni war das kein Problem. Er hatte ja den Stempel von Singapore. Carsten aber nicht und er hatte auch kein Papier bekommen. Ohne das Formular aus Sigapore war keine Einreise möglich. Also erhielten wir die Weisung, zurück nach Singapore zu fahren. Wir wurden zunächst von zwei Polizisten auf Motorrädern 200 Meter gegen den Verkehr eskortiert. Dann waren wir wieder auf der richtigen Spur und fuhren wieder Richtung Singapore.

In Singapore kannten uns die Offiziere ja schon. Wir mussten mitkommen, ins Büro für „Sonderfälle“. Hier wurden wir erneut befragt. Wir erklärten und erläuterten, was uns in Malaysia gesagt wurde. Wir mussten auf den Wartebänken Platz nehmen, unsere Reisepässe mussten wir zur Prüfung abgeben. Carsten wurde dann mit Foto und Fingerabdrücken registriert. Nach circa 20 Minuten hatten wir die notwendigen Papiere in der Hand. Zurück am “Kumpel” wurde wieder das Seitentor für uns geöffnet und es ging zurück zur Grenze nach Malaysia. Hier kannten wir die Wege ebenfalls bereits. Wir wurden direkt zur Immigration gebracht. Am Sonderschalter wurden unsere Pässe geprüft und wir bekamen unsere Eingangsstempel. So weit, so gut. Was noch fehlte waren die Stempel im Carnet. Unglaublich. Um es kurz zu machen, auch dieser Prozess dauerte wieder fast eine Stunde. Wir glauben, es war auch etwas Inkompetenz im Spiel. Fix und Fertig haben wir dann den Grenzbereich nach fast acht Stunden verlassen und waren wieder in Malaysia. Na bravo. 

Wie geht es weiter?

Wir hatten zwischenzeitliche Kontakt zu unserem Shipping-Agenten Raymond aufgenommen. Zwanzig Minuten später war er vor Ort und wir konnten uns austauschen. Währenddessen kamen einige Mitarbeiter von einem nahegelegenen China-Restaurant, um sich ”Kumpel” anzuschauen. Wie immer zeigten wir unsere Route. Da wir nach unserem Trip sehr hungrig waren, gingen wir mit Raymond und den Mitarbeitern zum Restaurant. Wir waren erstaunt, dass uns die Speisekarten weggenommen wurden. Nach den Getränken wurde uns eine bunte Vielfalt der chinesischen Küche serviert. Als wir zahlen wollten, hieß es, wir wären Gäste des Hauses. Selbst Raymond, der Asien gut kennt, war so etwas noch nicht passiert. Wir bedankten uns herzlich. Es zeigt sich immer wieder, wohin Freundlichkeit und die Zeit für Fragen von interessierten Menschen führt. Zurück kommt so viel. 
Etwas außerhalb der Stadt Johor haben wir auf einem Rastplatz unser Quartier für die Nacht aufgeschlagen. 

Die Nacht verlief, aufgrund einer kleinen Motorradgang, etwas unruhig. Aber das war jetzt nicht unser Problem. Wir wollten weiter und eine Lösung für die Verschiffung von Kumpel finden. 

Es regnete. In Malaysia war Monsunzeit. Wir fuhren wieder Richtung Johor Bahr. An der ersten großen Mall wollten wir einkaufen. Wir mussten dringend unsere Vorräte an Brot, Kaffee und allem weiteren auffrischen. Auf den Parkplatz des Einkaufszentrums rauf zu fahren war einfach. Aber runter kamen wir nicht mehr.
Alle Ausfahrten waren mit Dächern versehen, die zu flach für “Kumpel” waren. Es war echt der Wurm drin. Wir sahen den Zulieferbereich der Mall. Dieser war mit einer Absperrung versehen. Wir haben die Absperrung dann einfach geöffnet und konnten so die Mall verlassen. 

Wir trafen uns mit Raymond an seinem Lieblings-Frühstücks-Café. Es wurden wieder die Möglichkeiten des Weiterkommens erörtert. Raymond hatte dann ein bereits terminiertes Meeting und wir nutzten die Zeit für Wäsche und Büroarbeit.

Neue Hilfe in Sicht

Wir waren auf der Suche nach Wasser, als ein junger Typ vorbei fuhr und fragte, woher wir sind. Wir fragten ihn, wo wir Wasser finden konnten und er brachte uns zu seinem 30 Meter entfernten Haus. Hinter der ferngesteuerten Toreinfahrt kam eine “kleine” Villa zum Vorschein. Auf dem Hof gab es Wasser, einen AMG-Mercedes, eine Harley und Oldtimer. Wir hatten den perfekten Standplatz. 
Sean, so hieß der hilfsbereite “Typ”, hinterfrage weiter, was wir hier machen. Wir erzählten von unserem Problem mit der “Kumpel”-Verschiffung. Er war sofort Feuer und Flamme und wollte bei der Lösung unseres Problems helfen. Sean erzählte uns, dass er ständig Oldtimer der 50-60er Jahre aus den USA nach Asien verschiffte. Sofort wurde “Kumpel” vermessen und Sean begann sein Netzwerk abzutelefonieren. Nach knapp zwei Stunden folgten wir Sean in seine Firma. Es war ein Gebäude mit großem Innenhof auf dem viele Oldtimer standen. Wir halfen ihm beim Umzusetzen eines Oldtimers und durften das Bad zum Duschen nutzen.

Wir bekamen einen Anruf von Raymond und er kam, nachdem wir ihm unseren Standort per Whats-App übermittelt hatten, zu uns. Wir machten Sean und Raymond miteinander bekannt. Je mehr Hilfe wir hatten eine Lösung zu finden, desto besser.

Wir fuhren mit Raymond zu ihm nach Hause. Er wohnte in einer gesicherten Wohnsiedlung mit Security. Wir lernten Raymonds Familie kennen. Mit seiner Frau, seinem Sohn, seine 84-jährige Mutter und Raymond fuhren wir zu einem Restaurant zum Essen. Für uns war es sehr interessant zu sehen, wie eine Familie in Malaysia lebt und sich verhält. Nach dem Essen wollte Raymond uns noch seine Stadt – Johor Bahru – zeigen. Zusammen fuhren wir zum Königspalast und anschließend zum Nachtmarkt. Es gab sogar noch einen Absacker in einem „German Beer-Pub“. Gegen halb zwei erreichten wir “Kumpel”, der neben Raymonds Haus geparkt war. Wir durften über Nacht stehen bleiben. Die Gastfreundschaft war uns „fast“ etwas unheimlich.

Nach einer kurzer Nacht wurden mit der Familie und Freunden des Sohnes noch Fotos mit und am “Kumpel” gemacht. Wir verabschiedeten uns von der Familie und fuhren mit Raymond und seiner Mutter zum Frühstücken in deren Stammcafé. Dort trafen wir auf zwei seiner Freunde. Die Frühstücksrunde wurde mit der Zeit immer größer. Auch Sean kam durch Zufall vorbei und setzte sich direkt dazu.
Jeder versucht mit und für uns eine Lösung zu finden. Alle waren sehr interessiert an unser Tour. Gegen elf Uhr haben wir uns dann auf den Weg an die Ostküste Malaysias gemacht. Wir müssen auf konkrete Ergebnisse und Kosten wohl sowieso bis Anfang nächster Woche warten. Somit hängen wir hier in der “Warteposition”. Es gibt mittlerweile verschiedenste Optionen aus unterschiedlichen Ecken. Wir werden allen nachgehen! 

Auf dem Weg an die Ostküste wurden wir vom ersten richtigen Monsunregen überrascht. Wir haben dann 30 Minuten pausiert und sind nach dem Regen weitergefahren. 
An einem urigen Resort haben wir etwas später einen Stellplatz gefunden. Zunächst haben wir eine kleine Mittagspause mit Mittagsruhe eingelegt. Am Nachmittag haben wir Mails bearbeitet und ein kurzes Video von unserer Lage gemacht. Wir haben Abends vor Ort gegessen und hatten eine angenehme Nacht.

Der Tag begann mit der Suche nach unserer Fußmatte, die aber nur fünf Meter entfernt vom Eingang lag. Es fehlte auch eine “Strandlatsche”. Mit Kaffee in der Hand spazierten wir zum Strand. Das Morgenlicht war toll und wir genossen den Start in den Tag. Den fehlenden Latschen fanden wir auch wieder. Wahrscheinlich hatte einer der Affen, die wir am Abend gesehen hatten, ein Spielzeug gesucht. 

Entlang der Ostküste Malaysias setzten wir unsere Tour fort. Wir sahen einige Arbeiter bei der Ölpalm-Ernte und sowie der Longan-Ernte. Die Ölpalme gedeiht am besten in tropischem Klima. Derzeit kommen mehr als drei Viertel des weltweit produzierten Palmöls aus den südostasiatischen Ländern Indonesien und Malaysia. In den 1990er Jahren wurde Palmöl, das Öl der Ölpalmen, hauptsächlich von der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie abgenommen. Hier ist es bis heute ein wichtiger Grundstoff für Margarine, Frittierfett, Schokolade, Tiefkühlpizza, Waschmittel, Kosmetikprodukte und vielem mehr. Im Supermarkt enthält heute fast jedes zweite Produkt das billige Palmöl. Uns wurde bewusst, warum wir hier soviele Monokulturen an Palmen sahen.

Am Hafen in Mersing legten wir unseren ersten Stopp ein. Wir sprachen einen Kapitän an, dessen Schiff gerade beladen wurde. Aus unserer Sicht würde “Kumpel” da schon drauf passen. Der Kapitän sah das anders und es gab hier keine Möglichkeit, auch nicht gegen Geld, uns beziehungsweise “Kumpel” zu verschiffen. Aber wir versuchen alles. Kurz überlegten wir eines der betagten Boote, die im Hafen lagen, wieder flott zu machen. Aber wir bräuchten Bootsbauer, viel Zeit und einen Kapitän. Also war das definitiv auch keine machbare Alternative.

Wir fuhren weiter entlang der Küste. Immer wieder kreuzten Affen unseren Weg. Hinter Rompin sahen wir Hinweisschilder für ein Golf-Beach-Resort. Für einen Samstag nicht schlecht, fanden wir. Auch wenn wir nicht Golfen, einer gepflegten Anlage waren wir nicht abgeneigt.

Zuerst bekamen wir das OK für unseren Stellplatz. Später kam dann der Chef und meinte, dass es doch nicht möglich wäre, hier zu stehen. Dann also weiter. Auf Google-Maps hatten wir zwei Kilometer entfernt eine Carlet-Anlage entdeckt. Dieser Stellplatz war direkt am Strand und stellte sich als sehr schön heraus. Am Nachmittag bekamen wir Besuch von einigen interessierten Jungs. Sie waren alle um die 16 Jahre und hatten deutsch im Sprachunterricht in der Schule. Carsten fuhr mit Ihnen zu einer älteren, deutschen Dame, die in der Nähe lebte. Es gab ein nettes Pläuschchen und Fotos.
Wieder am Strand zurück, kam ein junges Hochzeitspaar auf uns zu. Sie wollten sich am “Kumpel” fotografieren lassen und fragten, ob das ok sein. Selbstverständlich hatten wir nichts dagegen. So verging der Nachmittag schnell. Zum Abendessen waren wir in einem kleinen Strandrestaurant. Es gab Shrimps mit Nudeln. Da wir uns immer noch in einer “Moslem Area” befanden, gab es hier ebenfalls kein Bier. Aber dafür eine ruhige Nacht.

Quer durch Malaysia

Wir starteten dann von der Ostküste quer durch Malaysia in Richtung Westküste. Es sollte heute voraussichtlich noch ein Treffen mit einem Reisespezialisten in Kuala Lumpur geben. So wollten wir schon mal in die richtige Richtung fahren. 

Auf der Strecke sahen wir die Größe der Monokultur der Öl-Palmen. Auf über 150 Kilometern war rechts und links, nichts anderes als Öl-Palmen zu sehen. Natürlich machten wir unsere Frühstückspause ebenfalls unter Palmen. Es war sehr angenehm zu fahren an diesem Sonntag. Wir legten noch einen kurzen Stopp bei einem Einkaufszentrum mit „China-Baumarkt“ ein. Wir deckten uns mit weiteren “Kumpel”-Ersatzteilen ein. Man weiß ja nie. 

Die letzten knapp 80 Kilometer kamen wir an mindestens acht bis zehn Mautstellen vorbei. In Kuala Lumpur fanden wir einen Stellplatz auf einer großen Fläche neben dem „Selangor Turf Club“. Hier haben wir dann einen entspannten Nachmittag verbracht und sind unseren “Büro”-Pflichten nachgekommen. Wir wollen ja auch alle informieren, was bei uns so passiert. 

Gegen Abend haben wir uns dann in Kuala Lumpur mit einem Wohnmobil-Reiseexperten für Asien getroffen. Dieser betreut seit 2004 geführte Reisen mit Wohnmobilgruppen. Wir konnten einige Tipps und Kontakte mitnehmen. Mal schauen, ob sie helfen. Klar war aber, dass “Kumpel” das Problem war. Für die Nacht ging es zurück zum Stellplatz an der Pferderennbahn.

Den ersten Kaffee genossen wir bei Sonnenaufgang. Anschließend haben wir die Informationen vom Abend verarbeitet und haben weitere Kontakte geknüpft. Das Gefühl, dass heute etwas passieren würde, lag in der Luft. Mal schauen. Auf alle Fälle haben wir viel telefoniert, Anfragen per Mail gestartet und jede Menge Whats-App verschickt. 

Bei einem Rundgang um unseren Stellplatz, haben wir das „Palace Of The Golden Horses“ entdeckt. Ein Hotel mit Ballsaal und Veranstaltungsbereich. Das Renngelände selbst war leider nicht zugänglich.
Und dann hieß es warten und sich in Geduld üben. Gar nicht so einfach, wenn man “einfach” weiter möchte. Ein netter Zeitvertreib war das Live-Interview mit Radio Lübeck, das wir am Abend führten.
Das Gefühl, dass sich heute etwas in Richtung Problemlösung tut, wurde erstmal nicht bestätigt. 

Auf Optionssuche

Am Morgen waren immer wieder Einheimische zu Besuch am “Kumpel”. Sie waren alle sehr interessiert an uns und an dem was wir tun. Den Vormittag nutzten wir für E-Mails und unserer täglichen “Büroarbeit”. Carsten absolvierte noch einen zehn Kilometer Lauf im Umfeld der Rennbahn. 

Abwarten ist nichts so Carstens Sache und wir fingen dann an, unseren Kontakten etwas Dampf zu machen. Und siehe da, kaum waren die Mails und WhatsApps rausgeschickt, bekamen wir die ersten Rückmeldungen. Für den Nachmittag wurden gleich zwei Termine vereinbart. Nachdem wir alles eingepackt hatten starteten wir Richtung Port Klang.

Der erste Termin fand direkt in Port Klang bei einem Logistikunternehmen statt. Der Kontakt zur General Managerin Susan war über Raymond aus Johor zustande gekommen. Es wurde über Flat Rack, RoRo-Shipping und vieles mehr gesprochen. Ein Flat Rack ist ein Container der meist zwei Stirnwänden, jedoch keine Seitenwände und kein Dach hat. Flat Racks, Open Top Container und Kühlcontainer werden auch als Spezial-Equipment bezeichnet. Leider sind die Frachtkosten höher, als die der Standardcontainer. Die RoRo-Schiffe, vom englischen Roll on Roll off, sind Schiffe, die bewegliche Güter im RoRo-Verfahren transportieren. Dies bedeutet, dass die Ladung auf das Schiff gefahren wird. Hierzu haben die Schiffe befahrbare Decks, auf die die Ladung gerollt werden kann.
Auch die Möglichkeiten der Verschiffung nach Indonesien oder direkt nach Australien wurden erörtert. Kosten und die möglichen Termine sollen wir bis morgen Nachmittag erhalten. Wir sind gespannt und fuhren weiter zu unserem nächsten Termin. 

Nach 40 Minuten waren in Klang-Selangor, bei einem weiteren Transportunternehmen. Dort trafen wir Roshida Ahmad, den Managing Director. Diesen Kontakt hatten wir über Fredericke, Carsten Tochter aus Australien und deren Freundin Anka aus Deutschland. Hier fühlten wir uns sehr gut aufgehoben. Alles machte einen kompetenten Eindruck und die notwendigen Recherchen waren bereits gemacht. Wir erhielten zwei konkrete Optionen inklusive Informationen zu Kosten und Terminen. Wir vereinbarten uns zeitnah zurück zu melden. Mal schauen, was wir noch an Angeboten bekommen. Aber es geht vorwärts, zum Glück!

Im Abendverkehr ging es dann wieder zurück zu unserem Stellplatz in Kuala Lumpur. Auf dem Weg dorthin haben wir an einer Mall etwas gegessen und Lebensmittel eingekauft. Die Mall war leider nicht die beste Wahl. Für heute halb so schlimm. Am Abend diskutierten wir alle Optionen und waren uns sicher, dass wir morgen, also am 15. Januar, eine Entscheidung treffen würden. 

Der Tag der Entscheidung

Bereits beim Frühstück hatten wir viel Gesprächsstoff. Es ging um die Entscheidung der Verschiffung, eine eventuell große Spende aus Spanien, um unser Australien Visa und vieles mehr. Wir telefonierten mit der VISA-Abteilung in Australien um ein paar Auskünfte einzuholen. 

Von einem weiteren Besucher am “Kumpel” erhielten wir den Tipp vom Golden Horse Palast direkt mit dem Boot in eine große Mall zu fahren. Das war doch was, entschieden wir und 30 Minuten später ging es los. Die Fahrt dauerte knapp 15 Minuten und wir haben einen schönen Eindruck von der Umgebung bekommen. Das Boot konnte leider wegen Niedrigwasser nicht in die Mall fahren aber an die Mall.

Dort haben wir ein bisschen gebummelt und einen Lunch zu uns genommen. Nach zwei Stunden sind wir dann wieder zurück gefahren und haben im Gesundheits-Centrum noch einen Massage Termin vereinbart. Um 17 Uhr startete Carsten zum chinesischen Gesundheitscheck und zur Massage. Zwei Stunden später war er entspannt zurück. Sein Befund war gut und er war optimistisch den „Löffel“ wohl noch nicht schnell abgeben zu muss.

Wir hatten mitbekommen, dass das heute ein Pferderennen auf “unserer” Rennbahn stattfinden sollte. Da wir viele Menschen zur Anlage gehen sahen, beschlossen wir, dies auch zu tun. Wir kauften zwei Tickets. Es gab viele Wettschalter und Info-Monitore. Heute waren die Rennen “South Afrika” und “Hongkong” angesagt. Wir ließen uns zunächst treiben und stärkten uns mit landestypischem Essen. Carsten wollte dann zu den Pferde an die Bahn. Da hatte Carsten die Information, dass die Rennen “nur” live übertragen wurden, wohl irgendwie nicht wahrgenommen. Tja, es gab hier keine Pferde auf der Rennbahn. Aber Live-Berichte und Bilder aus South Afrika und Hongkong. Die Anwesenden kommen hier nur zum Wetten hierher. Jetzt waren wir schon mal hier und dann wollten wir auch einmal wetten. Der Wettablauf war schnell erklärt und wir tätigten am Wettschalter direkt eine 4er-Einlaufwette. Carsten hat also die Plätze ein bis vier getippt. Wenn schon, denn schon. Leider sind wir ohne den Geldbatzen zurück zum Platz, aber dafür hatten wir eine nette Abwechslung. Zurück am Platz haben wir dann unsere nächsten Schritte festgelegt.

Für welchen Transportweg wir uns letztendlich entschieden haben, werden wir Euch in Ruhe berichten.

Euer Carsten und Euer Manni

Das Abenteuer Thailand beginnt

Unsere erste Nacht in Thailand war sehr warm und ab vier Uhr morgens startete der Besucherverkehr auf dem Tankstellengelände, auf dem wir nächtigten. Kaum waren wir wach, kamen schon einige Menschen und waren sehr interessiert an “Kumpel” und uns. Wir bekamen sogar eine Honigmelone geschenkt. Dann ging es für uns los auf die Suche nach einer Möglichkeit, “Kumpel” wieder fit zu machen. Die Stoßdämpfer waren hinüber und die Blinker und Scheibenwischer funktionierten wieder nicht.

Wir versuchten es an diversen Stellen. Dann, rund drei Kilometer vor Tak, sahen wir einen großen Track-Service. Wir erklärten einem jungen Mann unser Problem. Er legte sich mit Carsten unter den “Kumpel” und sah Handlungsbedarf. Da wir aber bei einem Reifenservice gelandet waren, konnte uns hier nicht direkt geholfen werden.

Der junge Mann zeigte uns, mit dem Fahrrad vorausfahrend, den Weg zu einer Werkstatt, die uns seiner Meinung nach helfen konnte. Wir waren gespannt. Kaum waren wir angekommen, war “Kumpel” auch schon von seinen Hinterrädern befreit. Tja, und da war es, das Problem: Beide Träger-Holme waren gebrochen.

Für viele Fahrzeuge heißt das: Verschrotten! Nach längerer Diskussion innerhalb des Werkstatt-Teams und durch Carsten motiviert, wurde telefoniert.
Juhu! “Kumpel” sollte noch eine Chance bekommen. Wir wurden in eine rund sieben Kilometer entfernte, typische „Schrauber-Werkstatt“ geleitet. Auf dem Hof der Werkstatt wurde “Kumpel” zunächst begutachtet. Dann die gute Nachricht: Die Mitarbeiter des Familienbetriebs nahmen sich “Kumpel” an. Ihrer Aussage nach innerhalb der nächsten sieben Tage. Wir wussten ja, dass hier in Thailand über den Jahreswechsel vier bis fünf Tage gar nichts passieren würde. Die Chefin der Werkstatt wurde immer freundlicher. Sie holte ihre Tochter, die besser Englisch sprach und gerade zuhause im Kurzurlaub war. Sie half uns, die eine und andere Frage zu klären. Während der Lunchpause der Mechaniker packten wir unsere Taschen. Wir mussten ja wohl in ein Hotel ziehen. Nach der Pause kam die Chefin zu uns und versprach, alles daran zu setzen, dass “Kumpel” morgen, am 30.12., fertig repariert sein würde. Wir waren sehr glücklich und machten uns auf ins Hotel

„Kumpel“ ist gerettet

Direkt nach dem Frühstück fuhr Carsten mit dem Fahrrad direkt zur Werkstatt. Mit Blumen für die Chefin und Arbeitshandschuhen für die Mitarbeiter im Gepäck. Und wirklich, “Kumpel” war fast fertig! Über Nacht hatte die Mannschaft ganze Arbeit geleistet. Die Blumen ließen bei der Chefin einige Tränen fließen und die Mitarbeiter waren so glücklich über die Arbeitshandschuhe, dass diese sofort angezogen wurden. Es folgte eine Probefahrt mit dem wieder Instand gesetzten “Kumpel”. „Alles ok“ war Carstens Fazit. Die Rechnung für ein Team aus drei “Schraubern” und einem Elektriker inklusive Nachtschicht war so bescheiden, dass wir uns fast schämten. Das Team hat auch nur auf ausdrückliches Drängen, ein zusätzliches Trinkgeld angenommen. Alle waren sehr stolz auf das Geleistete. Es wurden Fotos gemacht und alle verewigten sich auf “Kumpel”.

Manni war in der Zwischenzeit auf dem Markt gewesen. Nun konnte die Tour weitergehen. Wahnsinn, wer hätte das gedacht. Wir hatten in iOverlander einen Platz rund 100 Kilometer entfernt entdeckt, den wir ansteuerten. Der Stellplatz lag bei Tambon Nakhon Chum, direkt am River „Mae Nam Ping“. Wir hatten einen schönen Stellplatz in einem Resort gefunden. Dieser war knapp 50 Meter vom Fluss entfernt und sehr schön gelegen. Viele Tiere waren zu hören, aber sonst war es ruhig. 

Am Nachmittag haben wir angefangen, “Kumpel” vom restlichen roten Staub des Asien-Highway zu befreien. Fertig geworden sind wir nicht. Innen ist noch das ein oder andere rote Sandkorn in den Ritzen zu finden. Nach einem kleinen Spaziergang haben wir uns einen leckeren Fisch gegönnt und saßen noch lange draußen am “Kumpel”

Beim Frühstück am nächsten Morgen haben wir beschlossen, über Silvester hier zu bleiben. Wir wollten die ”Kumpel”-Grundreinigung zu Ende bringen. Dazu bot sich unser Stellplatz hier wirklich an. Wir hatten Ruhe, Wasser und eine freundliche Gastgeberin.

Einfach mal Silvester verschlafen

So verbrachten wir Silvester mit einem Großputz. Sogar die Bettwäsche konnten wir im Resort waschen lassen. Alles war sauber. Zum späten Mittagessen machten wir uns einen Topf mit Nudeln “all’arrabbiata” und wir waren zufrieden. Am Abend machten wir einen längeren Spaziergang. Die Restaurants in der Gegend waren überwiegend geschlossen und so haben wir uns gegen halb zehn in unsere Kojen verzogen und das thailändische Silvester verschlafen.
Dafür waren wir am Neujahrsmorgen bereits um halb sechs wach und haben per FaceTime mit unseren Frauen das alte Jahr verabschiedet und das neue Jahrzehnt begrüßt. WILLKOMMEN 2020!

Das Morgenlicht war sehr schön. Wir widmeten uns in der freien Natur ausgiebig unserer Körperpflege. Alle anderen Gäste lagen noch in den Federn. Gegen sieben Uhr kam dann die Resort-Chefin und überraschte uns mit einer sehr wohl schmeckenden Frühstückssuppe. Diese war nach unserem ersten Kaffee genau richtig, um gestärkt in den Neujahrstag zu starten. 

Auf ging es Richtung Bangkok. Einen kleinen Zwischenstopp legten wir bei einer Schneiderin ein. Carsten musste eines seiner Lieblingsshirts flicken lassen. Er hatte nämlich wiedermal Bekanntschaft mit einem Vierbeiner gemacht.
Wir fuhren auf dem Asien-Highway AH 1 + AH 2. Rechts und links des Highways gab es immer wieder Verkaufsstände. Wir hätten gerne unseren LPG-Gas-Vorrat aufgefüllt, hatten aber an drei Stationen kein Glück. Die Systeme passten nicht.
Wir fuhren quer durch Bangkok und blieben auf den Hauptverbindungsstraßen. Auf dem Weg raus aus der Stadt hielten wir an einem Baumarkt. Wir benötigten noch etwas Material, um “Kumpel” auch optisch wieder herzurichten.

In Sarmut Songkhram, rund 70 Kilometer hinter Bangkok, haben wir dann einen schönen großen Platz an einem See entdeckt. Beim angrenzenden, traditionellen Thai-Restaurant holten wir uns die Genehmigung, die Nacht hier zu verbringen. Gegessen haben wir natürlich im Restaurant. Das Essen war sehr lecker. Anschließend  spazierten wir die 300 Meter ans Meer. Dort picknickten viele Familien. Leider sahen wir auch Berge von Styropor und Plastikmüll, der gesammelt wurde. Wir liessen den Abend entspannt ausklingen.

„Kumpel“ wieder auf der Hebebühne

Unsere Nacht war sehr gut und den ersten Kaffee genossen wir recht früh am 02. Januar 2020. Wir wollten noch den Unterbodenschutz von “Kumpel” anbringen. Unser Wagenheber hob aber “nur” 1,8 Tonnen und das war uns dann doch zu gefährlich, uns da drunter zu legen. Also fuhren wir an der Küste entlang weiter und hielten Ausschau nach einer Werkstatt. Wir waren noch nicht weit gekommen, da sahen wir eine Reifenwerkstatt mit Hebebühne. Dort sind wir gleich rangefahren. Wir fragten, ob wir die Hebebühne für “Kumpel” benutzen dürften und dass wir diese eine Stunden bräuchten. “No problem”, war die Antwort. Also, “Kumpel” hoch und die Räder hinten ab. Aus der einen Stunde wurden zwei, aber der Unterboden dafür top. Von den ehemaligen Holmbrüchen war nichts mehr zu erkennen. Da hatte das Werkstatt-Team wirklich tolle Arbeit geleistet. Zwischenzeitlich hatten wir das Interesse einiger Kunden auf uns gezogen. Einer wollte uns mit zwei kleinen „Red Bull“ wohl Flügel verleihen und alle wollten wissen, woher wir kommen und wohin wir wollen. Als wir zahlen wollten, wollte der Inhaber der Hebebühne nichts annehmen. Wir sagten Danke und haben die Trinkgeld-Box etwas gefüllt. 

Salzbecken und Tempel

Weiter ging es an der Küsten entlang. Es war schon Mittag und wir brauchten eine Stärkung. An einigen Wasserbecken stand ein kleines Restaurant. Es gab Muscheln in unterschiedlichen Varianten. Wir entschieden uns für frittierte Muscheln auf Bambussprossen zum „Frühstück“, denn das war heute ausgefallen. Auch das erste Thai-Bier schmeckte nach der Arbeit vom Vormittag.

Der Inhaber des Restaurants hatte uns in der Zwischenzeit auch darüber aufgeklärt, wofür die ganzen Wasserbecken genutzt werden. Erst hatten wir gedacht, dass es sich um Aquakulturen für Garnelen, Muscheln oder Fische handelte. Das war aber falsch gedacht. Die Becken dienten der Meersalzgewinnung. Wieder auf Tour, konnten wir die Salzbecken und die Salzgewinnung von der Straße aus verfolgen.

Für einen Kaffee hielten wir in Laem Phak Bia – Chang Wat Phetchaburi bei einer großen Tempelanlage. Allerdings wollten wir heute noch etwas Strecke machen und hatten uns bei iOverlander hinter Hua Hin, den Pranburi Forest Park-Campsite, ausgesucht. Es war ein schöner Naturpark direkt am Meer. Der Park hatte eine gute Infrastruktur für Camper. Also perfekt für uns. 

Von unseren Lieben zu Hause hatten wir gehört, dass es in Indonesien schwere Unwetter mit viel Regen gab. Indonesien war auf der geplanten Route unser übernächstes Land. Daher wollten wir gewappnet sein und mussten das Dach von “Kumpel” richtig dicht bekommen. Seither war das kein Thema gewesen. Wir hatten auf der gesamten Strecke nur rund zwei Stunden Regen bis jetzt. Also, rauf aufs Dach. Mal gut, dass wir uns im Baumarkt bereits mit Material eingedeckt hatten. Nach gut eineinhalb Stunden hatte es Carsten geschafft. Ob es hält, werden wir dann „live“ erleben. Wir gönnten uns in einer Pizzeria eine Pizza aus dem Steinofen und beendeten den Tag.

Deko für „Kumpel“, Essen für uns

Am nächsten Morgen waren wir bereits um 4:30 Uhr wach und haben die Ruhe und die Wellen des Morgens genossen. Nach einer kühlen Freiluftdusche mit einem ersten Kaffee starteten wir in den Tag. Beim Frühstück haben wir einige ToDos besprochen, die wir entsprechend an unser Team weitergaben.

Gegen 8 Uhr starteten wir dann unsere Tagestour Richtung „Thani“ zum Wild Camping Spot „Quiet Spot“. Unterwegs in Chumphon haben wir dann mal wieder den Kühlschrank aufgefüllt und für den Abend Fisch eingekauft.
Carsten hat sich noch eine Schmuckgirlande gekauft, da kommt das Floristenherz wieder durch und diese gleich im „Kumpel“ aufgehängt. An unserem Tagesziel angekommen, mussten wir leider feststellen, dass dieser Stellplatz eher einem Müllplatz glich. Das kam für uns nicht in Frage und wir fuhren weiter. Kurz darauf sahen wir ein kleines Resort am Strand. Wir haben uns dort vorgestellt, erzählt wer wir sind und was wir machen und haben dann wie immer gefragt, ob wir bleiben dürfen. Ja, wir durften. Nach einer Carsten-Jogging-Runde haben wir am Abend unsere Fische auf dem Rost gegrillt. Lecker! Satt und zufrieden sind wir dann ins Bett.

Früh am nächsten Tag teilten wir uns auf. Carsten war mit “Büroarbeit” beschäftigt und Manni ließ sich von den Lichtstimmungswechseln am Strand faszinieren. Nach einem ruhigen Frühstück kam der Juniormanager des Resorts, der Sohn des Besitzers. Er war 42 Jahre alt und interessierte sich sehr für “Kumpel”. Es wurde alles dokumentiert und “Kumpel” wurde ein Aufkleber mit der Zahl „956“ verpasst.


Exkurs – Die Bedeutung der Zahlen

5 = In der chinesischen Philosophie, Medizin und Magie nimmt die Zahl 5 eine herausragende Stellung ein. Sie kennt fünf Farben, fünf Sinne, fünf Tugenden, fünf Elemente (neben Feuer, Wasser, Erde gibt es zusätzlich Holz und Metall). Auch die Körperorgane werden in fünf Gruppen unterteilt. Tatsächlich sind nach traditioneller chinesischer Vorstellung nahezu alle Aktivitäten des Menschen und sämtliche Erscheinungsformen der Natur in fünf Kategorien zusammengefasst. 

Die 6 ist die weibliche Zahl der Ehe. Sie ist das Produkt aus der 3, der ersten anerkannten ungeraden Zahl, und der 2, der ersten geraden Zahl, während die 5 die Summe dieser beiden Zahlen ist. Und tatsächlich ergibt sich die 6 aus der Addition der ersten drei Grundzahlen: 1, 2 und 3.

6 = Für Pythagoras bedeutete die Zahl 6 Perfektion. Sie ist die erste Zahl, deren Divisoren (1, 2 und 3) addiert der Zahl selbst entsprechen; auch aus der Multiplikation der Divisoren ergibt sich wiederum die Zahl 6. Der Gelehrte Philon von Alexandria stellte zu Beginn der christlichen Ära die Behauptung auf, dass die Erschaffung der Welt deshalb sechs Tage dauern musste, da die 6 die vollkommenste und schöpferischste aller Zahlen sei. Der Kirchenlehrer Augustinus kam ebenfalls zu dem Schluss, dass Gott die Welt nur deshalb in sechs Tagen erschaffen habe, weil diese Zahl Vollkommenheit symbolisierte, und nicht, weil der Herr nach sechs Tagen mit seiner Arbeit fertig gewesen sei

9 = Seit Langem steht diese Zahl für Universalität. Während die 1 als bereits in allen Zahlen enthalten galt und daher von den Pythagoreern praktisch nicht als Zahl betrachtet wurde, war die 9 imstande, sich in jede Zahl zu verwandeln, und blieb trotzdem gleich. Sie symbolisiert deshalb die letzte Unvollkommene vor der Vollkommenheit (der 10). Als letzte von den Einerzahlen, aus denen sich alles zusammensetzt, steht sie für eine umfassende Weltsicht. Im Mittelalter war die 9 als dreimalige Dreifaltigkeit noch stärker als die Zahl 3.

Quelle


Das Meer genießen

Gegen neun Uhr fuhren wir weiter auf die Westseite Thailands, Richtung Krabi. Unterwegs bekamen wir bei unserem Tankstopp wieder drei Flaschen Wasser geschenkt. Bei einem weiteren Halt erstanden wir eine frische Melone. Eigentlich wollten wir nur ein Stück, aber wir hatten eine ganze bezahlt und die resolute Verkäuferin bestand drauf, dass wir die ganze Melone mitnahmen. In Cang Wat Krabi besuchten wir beide dann einen Friseur. In Krabi haben wir uns etwas umgeschaut, einen kleinen Meeresfrüchtelunch gegessen und sind dann weiter der Küste entlang gefahren.

Nach knapp 100 Kilometern haben wir „Vao Beach“ erreicht. Es war ein Tipp aus iOverlander und endlich wieder mal ein Volltreffer. Kaum hatten wir in der ersten Reihe zum Meer geparkt, waren wir schon im fast 30 Grad warmen Meerwasser baden. Wir verbrachten einen entspannten Abend am Strand vor unserem “Kumpel”. Der Sonnenuntergang war einfach traumhaft.

Unserer heutiger Morgen begann mit einem Bad im Meer. Genauer in der Andaman-See am Vao Beach. Die Wassertemperatur war wärmer als die Luft. Es war einfach herrlich. Kurze Zeit später brachen wir Richtung malaysische Grenze auf. Die Fahrt über die gut ausgebauten Straßen und den Highway (AH 2) war entspannt und ereignislos. Auf einem Berg in der Nähe von einigen Elefantenskulpturen haben wir gefrühstückt und eine Kokosnuss gekauft. Rund 50 km vor der Grenze haben wir nochmal vollgetankt und die Wasservorräte aufgefüllt.

Im Grenzgebiet sind wir zunächst zur Immigration von Thailand und haben ausgecheckt. Weiter ging es zum “Custom” für “Kumpel”. 100 Meter weiter begann dann, in einer Area mit prachtvollen Gebäuden, die Abwicklung für die Einreise nach Malaysia. Wir wurden zu den Bussen & Vans gewiesen. Alles verlief problemlos. Wir fuhren weiter zur letzten Station der Grenze. Hier wurde nach unserem Carnet gefragt. Da wir keine Hinweise gesehen hatten, hatten wir dies beim “Custom” nicht abstempeln lassen. Also wurde telefoniert. Wir wurden zum Zoll begleitet. Dort wurde alles komplikationslos registriert und abgestempelt. Sowohl bei der Ausreise aus Thailand, als auch bei der Einreise nach Malaysia waren alle sehr freundlich und wünschten uns eine gute Weiterreise.

Was wird Malaysia für Überraschungen für uns bereit halten?
Wir werden berichten.

Euer Carsten und Euer Manni