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140 Tage nach Australien

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Gut, dass wir so viele Unterstützer haben, denn:
ein unerwarteter Rückschlag stellt alles auf den Kopf.
Jetzt ist es unklar, wie es weiter geht.

Mehr denn je, sind wir auf Unterstützung und Spenden angewiesen,
um Anna die beste Versorgung zu bieten! Packen wir es zusammen an!

Im folgenden Video erfahrt ihr, warum Anna die Reha wieder verlassen musste
und was ihr bevor steht:

Wie schon mehrmals berichtet ist der Iran sehr angenehm zu bereisen. Wir wurden so oft wir mit Menschen zusammen trafen mit „Welcome to Iran“ begrüßt. Alle baten uns auch: „Erzählt zu Hause, dass wir gute Menschen sind.“. Und das können wir wirklich.

Die Menschen im Iran

Die Menschen sind extrem freundlich, man kommt kaum vom Stellplatz, Shops, Tankstellen, Polizei-Kontrollen etc. weg, weil man immer wieder in ein Gespräch verwickelt wird. Auch auf der Straße, sowie während unseren Fahrten. Wir wurden in völlig untouristischen Orten zum Tee eingeladen. Die normalen Leute, mit denen wir zu tun hatten, äußern zum Teil offen ihren Unwillen gegen die derzeitige Situation und den wirtschaftlichen Stand im Iran. Man hilft uns beim SIM-Karten besorgen. Dies dauert teils eine Stunde und die Iraner wollen absolut kein Geld aber uns dafür zum Tee einladen. Wir bekommen Obst und Gemüse geschenkt, weil niemand Geldwechseln kann. Wir bekommen kostenlos Brot ans Auto geliefert………und und und.

Wir wurden vielfach in sehr einfachem Englisch angesprochen oder sogar deutsch, bei vielen ist es aber nach „Welcome in Iran“ auch wieder aus. Die Landessprache war nichts für uns. Wir waren froh, wenn wir mit den Verkehrsschildern klar kamen.

Die Straßen und der Verkehr

Die Straßen sind in gutem Zustand, aber der Verkehr ist gewöhnungsbedürftig. Alle fahren wir sie möchten und wuseln sich so durch. Man hält sich nicht an Fahrspuren und Verkehrszeichen, fährt ohne Licht und Motorräder fahren gegen die Fahrrichtung. Aber irgendwie funktioniert es dann doch ohne größere Karambolagen. Unsere wichtigsten Erkenntnisse:

  • Verkehrszeichen sind nur Dekoration, außer Geschwindigkeitsregelungen, da die Polizei überall steht und Geschwindigkeitsmessungen mit der Laserpistole macht.
  • Alles fährt kreuz und quer – wer Bremst, verliert.
  • Viele fahren auch im Dunkeln ohne Licht – könnte ja was kosten.
  • Auf einer 3-spurigen Straße, werden 5 Spuren genutzt.
  • Auch über entgegenkommende Motorradfahrer und auch Autos, darf man sich nicht wundern.
  • Auf einer 4-spurigen wird von ganz rechts, nach links abgebogen. Warum auch nicht.
  • In den vielen Kreisverkehren sucht sich jeder seinen Weg.
  • Fußgänger haben keine Rechte, für die wurden Brücken über die Straße gebaut. Wer mit Kinderwagen unterwegs sein sollte oder mit Rollator oder Rollstuhl hat keine Chance.
  • Autoreparaturen oder Reifenwechsel findet auf der Straße im laufenden Verkehr statt.
  • ALL DAS GILT NUR FÜR DIE STÄDTE. Auf dem Lande ist alles im „fast“ normalen Bereich.
  • ALLES FUNKTIONIERT trotzdem irgendwie.
  • Keiner regt sich auf, zeigt den Stinkefinger oder blökt herum. Es ist einfach, wie es ist.
  • Unfälle haben wir nur zwei mit Blechschäden gesehen. Scheint also zu klappen.

Einkaufen, Stellplatz und Diesel

Einkaufen ist einfacher als wir dachten und einen Stellplatz zu finden ist meist auch nicht schwer. Beim Stellplatz suchen, haben wir freies Stehen durch Nachfragen abgesichert. Wirklich einsame Gegenden sind selten. Gut waren die Parks an den Rändern der Stadt und die bewachten Parkplätze in den Centren der Städte. Wasser zubekommen war nie ein Problem. Lebensmittel sind sehr günstig. Selber Kochen ist teurer als Essen zu gehen.
Am Anfang war es kein Problem an Diesel zu komme. Im Norden in Richtung der Grenze zu Pakistan, gab es allerdings nichts. Lange Schlangen an Tankstellen vor allem mit Truckern waren die Folge. Mit Instinkt und Beharrlichkeit sind wir aber doch an Diesel gekommen. Entweder bei Truckern, die noch Reservekanister mitführten oder am Straßenrand zu etwas erhöhten Preisen.

Weitere Beobachtungen und Anmerkungen

  • Landschaften sind äußerst vielfältig und die knapp zwei Wochen waren viel zu kurz um alles zu sehen. In den Bergen wurde es im November schon recht kalt. Teilweise hatten wir Nachtfrost.
  • Wir sind nicht ein einziges Mal angebettelt worden.
  • Nirgendwo wurde man zum Kaufen hineingedrängt, selbst in den Basaren nicht.
  • Restaurants, voll mit Iranischen Familien, endete für uns immer in einem Kommunikationsmarathon der uns viel Spaß gemacht hat.
  • Jeder Tag hat und positive Erlebnisse gebraucht.
  • Nasen – OP`s scheinen hier voll im Trend zu sein….
  • Spielplätze gab es viele und große, selbst in der Pampa. Allerdings wurden diese kaum genutzt, gleiches gilt für Trimm-dich-Pfade.

Ein Minuspunkt, der uns ehr viel auffiel, war der sorglose Umgang mit Plastik und Müll. Hier ist wirklich noch Aufklärungsarbeit zu leisten.

Zum Abschluss unser persönliches Fazit

Carsten:

  • Die Iraner geben mehr als sie selber haben.
  • Es hat Spaß gemacht hier zu Reisen und dieses Land selber kennen zu lernen.

Manni:

  • Ich / Wir haben uns immer sicher, wohl und als gern gesehener Gast gefühlt.
  • Gastfreundschaft von der wir viel lernen können.
  • Ein großes Land, das den Menschen für die Zukunft offenere Verhältnisse zu allen Ländern und Staaten zu wünschen ist.

Wir hatten eine tolle Zeit im Iran und sind jetzt sehr gespannt, was uns in Pakistan erwartet.

Euer Carsten & euer Manni

Der Iran – ein tolles Land

Nachdem wir am 7. November gut im Iran angekommen sind, wurden wir am nächsten Morgen von einem sehr freundlichen Iraner geweckt. Er hat uns einfach so ein Brot geschenkt und seine Backstube konnten wir auch noch “besichtigen”. Toll!

Wir haben beschlossen, den Tag in Täbris zu verbringen. Täbris die Hauptstadt von Ost-Aserbaidschan hat rund 1,6 Millionen Einwohner. Damit ist Täbris eines der größten kulturellen Zentren von Aserbaidschan, die wir uns nicht entgehen lassen wollten. Für umgerechnet zwei Euro sind wir mit dem Taxi in die Stadt gefahren. Die blaue Moschee hatte leider geschlossen. Im Iran ist der Freitag frei, wie bei uns der Sonntag. Daher haben wir dann den Khaghani Park besucht. Der kleine Park liegt zwischen dem Azerbaijan Museum, das wir ebenfalls besucht haben, sowie der Kabus-Moschee.

In einem Bookshop haben wir wertvolle Tipps für die Route erhalten. Es sind wirklich alle sehr hilfsbereit. 

Weiter ging es zum großen Basar, der heute nur zu rund 20 Prozent geöffnet war, uns aber trotzdem einen tollen Eindruck vermittelt hat. Alleine das Gebäude ist beeindruckend. Geshoppt haben wir auch! Teesieb, Q-Tips… und einen Teppich! Jetzt haben wir im Kumpel warme Füße und ein tolles Erinnerungsstück an Täbris. Abschließend gab es einen Restaurantbesuch. Dank Google-Übersetzer hatten wir dort und später am Kumpel noch einige interessante Gespräche.

Tanken ist hier so eine Sache…

Am nächsten Tag fuhren wir weiter Richtung Zanjan. Wie es die Iraner auch machen, hielten wir zum Frühstück einfach am Straßenrand und genossen das vorab gekaufte Brot. Dann haben wir zum ersten Mal Diesel getankt! In allen Ratgebern und auf vielen Internetplattformen wird darauf hingewiesen, dass Diesel tanken im Iran sehr schwierig ist. Es gibt eigentlich keine Dieselfahrzeuge im Iran und die Qualität des Diesels ist oft schlecht. Aber alles lief easy und das für keine 10 Cent pro Liter. Auf der Weiterfahrt haben wir viele Kamele gesehen und Frauen, die im Fluss gewaschen haben, haben uns gewunken. 

Kurz nach der Ankunft in Zanjan kamen wir mit drei Studenten/innen ins Gespräch, das war sehr interessant. Die Iraner wissen so wenig von uns, wie wir von ihnen. Eine Studentin wollte zum Beispiel wissen, ob bei uns Frauen geschminkt auf der Straße laufen. Na, klar!

Unser erster Besuch im Hamam

Dann haben wir uns mit einem Taxifahrer angefreundet, der uns zu einem Babier außerhalb der Stadt gefahren hat. “Im Zentrum Babier schlecht” meinte er. Also gut. Nach erfolgreicher Rasur bei Carsten erklärte uns unser Taxifahrer, dass nach dem Rasieren ein Hamam-Besuch nahezu Pflicht ist. Da man im Iran nicht einfach irgendwo duschen darf und wir einer Reinigung nicht abgeneigt waren, ging es also ab in die öffentliche Badeanstalt. Der Hamam ist ein wichtiger Bestandteil der orientalischen Bade- und Körperkultur. Und er hat es in sich. Wir wurden ordentlich durchgeschrubbt. 

Sauber und etwas hungrig ging es zum Basar von Zanjan. Dort aßen wir frittierte Taler, ähnlich unserer Reibekuchen. Zurück beim Kumpel wurden wir vom Parkmanager gebeten umzuparken. Nichts leichter als das. Zum Dank wurden wir auch gleich zu einem Cay eingeladen und ließen den Tag mit interessanten Gesprächen ausklingen.

Auf Schraubensuche für den Kumpel

Nach einer entspannten Nacht mit Frost fuhren wir am Sonntag weiter Richtung Qazvīn.

Und immer auf der Suche nach einer Ersatzschraube für die Befestigung der Alu-Kiste am KUMPEL. Eine Schraube war gebrochen. Die Begebenheiten und die vielen Stopp-Wellen der türkisch und iranischen Straßen zollten ihr Tribut.

Nachdem die erste Mautstelle passiert war, sahen wir einen größeren Street-Market, eine Ansammlung von Geschäften. Auch hier war nichts mit Schrauben, dafür aber ein iranisches Frühstück. Dieses besteht aus Fladenbrot, gefüllt mit Ei, Kräutern und warmen Grillkartoffeln. Einfach lecker, dazu einen Cay und das für beides unter einem Euro.

Unser gesetztes Tagesziel, Qazvīn, erreichten wir gegen halb eins. Sofort ging es weiter auf Schraubensuche – safety first! Ein sehr hilfsbereiter iranischer Werkstattbesitzer legte sich richtig für uns ins Zeug. Zuerst telefonierte er, dann stieg er zu uns in den KUMPEL und wir fuhren zusammen rund zwei Kilometer weiter in einen „Schrauben-Shop“. Der hatte die passenden Schrauben. Juhu! Sowohl der Shopbetreiber als auch der freundliche Helfer wollten keinen einzigen Rial annehmen. Es war ihnen ein großes Anliegen, den Gästen ihres Landes zu Helfen. Solch eine Geste wird man in Deutschland suchen müssen – hier sind sie Alltag. Es ist wirklich einzigartig, wie freundlich und hilfsbereit die Menschen im Iran sind. Alle wollen helfen und keiner, wirklich keiner, bettelt. Es ist ein beeindruckendes Volk.

Froh und auch etwas ergriffen suchten wir unseren Stellplatz an einem Park in Qazvīn auf. Dieser lag direkt an einer Hauptstraße, was uns nicht gefiel. Da es noch früh am Tag war, beschlossen wir einfach weiter zu fahren. Neues Ziel, Saveh! 
Auf dem Weg stoppten wir, um einzukaufen. Obwohl selber kochen hier teurer ist als Essen zu gehen, freuten wir uns auf etwas Selbstgemachtes. Kaum hatten wir angehalten, wurden wir direkt angesprochen. Ein gut englisch sprechenden Iraner unterhielt sich mit uns und schwups wurden Telefonnummern getauscht. So hatten wir für unseren Stop in Isfahan eine Einladung in der Tasche. Da es hier nichts zu kaufen gab, fuhren wir weiter nach Buinsahra und hatten dort schnell einen kleinen Supermarkt gefunden. Das junge Personal war sehr hilfsbereit. Es gab dort kein Brot zu kaufen, also sprintete einer der Iraner los, um uns eines von irgendwoher zu besorgen. Wieder einmal durften wir nicht alles bezahlen. 

Als wir etwas später eine Kaffeepause machten, kamen wir mit einem LKW-Fahrer ins Gespräch, der uns gleich zu sich nach Hause einlud. Dies mussten wir aus Zeitgründen ablehnen. Des Weiteren erzählte er uns, dass Bayern 4:0 gegen Dortmund im Fußball gewonnen hatte. Unglaublich, was man hier so zu hören bekommt. 

Wie findet Ihr den Iran?

Eine Frage kommt bei fast allen Gesprächen auf: „Wie findet ihr den Iran und die Menschen hier?“.
Unsere Antwort hierzu: „In den meisten Medien wird der Iran oft als schwieriges Land dargestellt. In Deutschland wissen interessierte Bürger aber durchaus von den guten Beziehungen zum Iran. Wir beide machen uns unser eigenes Bild vom Iran, den Menschen und dem Land.“.
Und wir müssen sagen, wir fühlen uns rundherum wohl und sicher im Iran.

Gastfreundlich, sicher, erlebnisreich!

– so erleben wir den Iran

Von der Gastfreundschaft können wir noch viel lernen. Einzig das Umweltbewusstsein fehlt, überall liegt Plastikmüll. Auch im Freizeitpark von Saveh, wo wir unseren Stellplatz für die Nacht gefunden haben. Dachten wir zumindest. Gerade als wir ins Bett gehen wollten, bekamen wir Besuch eines iranischen Paares. Diese machte uns klar, dass wir hier nicht sicher stehen würden und zeigten uns einen sicheren Stellplatz rund eineinhalb Kilometer entfernt. 

Männer verboten

Nach einer ruhigen Nacht folgte eine Überraschung am Morgen. Wir standen direkt vor einem “Only Womens Park und Fitnessarena” mit einem Schild “Männer verboten”. Und nach und nach kamen an die 70 Frauen, von denen uns die meistens begrüßten. Die iranische Chefin der Anlage begrüßte uns mit gutem Englisch und Handschlag. Frauen dürfen im Iran den Männern die Hand geben, aber nicht umgekehrt. Nach einem interessanten Gespräch und vielen Fotos ging es für uns auf den Weg nach Kashan.

Unterwegs wurden wir Zeugen einer Schafschlachtung auf offener Straße. Das mussten wir uns näher anschauen. Im Iran ist es ganz normal, dass Tiere auf offener Straße geschlachtet werden. Bei uns ist das undenkbar. Wir führen weiter und fanden nach einer Weile mitten in Kashan einen schönen Stellplatz. Die Stadt liegt am Nordrand des Kuhrud-Gebirges am Rande der zentraliranischen Wüste und ist ein Touristen Hotspot des Irans.

In Kashan trafen wir auf Besucher aus der ganzen Welt, aus Korea, Ungarn, Japan, China, Pakistan und und und. Nach der Besichtigung einiger Sehenswürdigkeiten erstanden wir in einer Gallerie ein kleines Portrait für den Kumpel. Auf dem Rückweg bummelten wir über den Basar zurück zum Stellplatz. Dort konnten wir einem kleinen Mädchen mit unserem Stofftier-Schaf eine große Freude machen. So ließen wir den Abend entspannt ausklingen.

Unser erster Unfall

Am Dienstag den 12. November ging es dann weiter über die „Kashan-Maymek-Road“ nach Isfahan. Durch eine wunderschöne, karge Landschaft mit Höhen bis zu 2700m. Wir machten eine kleine Wanderung um ein Video zu machen. Zurück beim Kumpel hielt ein iranischer PKW und fragte uns, ob wir Hilfe benötigen. Wir zeigten ihm unsere Tourstrecke und daraufhin kam ein zweiter Mann, der Fahrer des PKWs zu uns um sich an der Konversation zu beteiligen.

Leider hatte diese die Handbremse seines Fahrzeugs nicht angezogen und so kam, was kommen musste… Sein Auto rollte auf uns zu uns krachte in den Kumpel. Unser erster Unfall auf der Tour. Wir hatten Glück im Unglück. Das Auto erwischte unsere Fahrerseite und nicht die andere Seite mit der Schiebetüre. Die Iraner waren ganz aufgeregt und wollten etwas tun. Nachdem sich alle beruhigt hatten fuhr jeder wieder seiner Wege.

Wir machten halt an einem kleinen Landmarkt und kauften Radieschen, Minzblätter und Peperoni zum Preis von 20.000 Rial. Der Händler konnte unseren 100.000 Rial-Schein (rund 70 Cent) nicht wechseln und so schenkte er uns die Ware einfach. Unglaublich. Nach 100km und fünf Stunden erreichten wir gegen 15 Uhr Isfahan. Wir fanden einen großen, bewachten Parkplatz hinter Mauern. Nach einiger Konversation in deutsch, englisch und iranisch erhielten wir die Genehmigung zum Übernachten.

Die Perle des Orients

Noch ein kurzer Kaffee und dann fuhren wir mit dem Taxi in die Innenstadt von Isfahan. Am Basar haben wir unsere City-Tour gestartet. Weiter ging es zum „Naqsho Jahan Square“, an dem einige Sehenswürdigkeiten nah beieinander stehen: Die Masged-e Eman, der Palast Ali Qapü (Hohe Porte) und die Freitagsmoschee. Rings um den Platz sind viele kleine Gassen mit Basaren. Zu Fuß ging es dann weiter zur Siosepol Bridge und zur Khaju-Brücke mit ihren 33 Bögen. Die ganze Pracht Isfahans entstand in den Jahren 1598 bis 1722. Die Stadt wir auch als Perle des Orients bezeichnet.

Wir sind wirklich begeistert vom Iran und von seinen Menschen
und werden weiter berichten…

Bis bald

Euer Carsten und Euer Manni

7. November, nächstes Etappenziel: IRAN!

Wir starten um 8:00 Uhr zur türkisch-iranischen Grenze. Nicht ohne vorher unseren “Kumpel” noch ordentlich mit Diesel zu versorgen. Wie es im Iran mit unserem Dieselfahrzeug läuft, werden wir herausfinden.

8:40 Uhr – Beginn unserer Grenzabwicklung
Erst durften wir uns mit Stempelabdruck aus der Türkei “auschecken”, dann begann 400 Meter weiter das “Einchecken” an der iranischen Grenze.

Hunderte Busreisende bewegten sich mit uns zur Pass-Eingangskontrolle, wir waren die einzigen mit eigenem Auto. Wir mussten durch einen käfigartigen, schmalen Gang. Carsten musste zurück zum KUMPEL und ich (Manni) ging mit den anderen weiter zur Iranischen Pass-Eingangskontrolle mit Visum. Wir konnten nicht erkennen, wer offizieller Grenzbeamter ist oder wer überhaupt welche Aufgaben hat, es liefen alle in Zivil rum. Fotografieren war streng verboten.

Ein „Grenzhelfer“ plus zwei weitere Grenzer besichtigten kurz unser Tour-Fahrzeug KUMPEL von innen und außen. Mit Carsten zusammen holten mich die drei Grenzer dann aus der Schlange heraus und nahmen unsere Reisepässe, die Visa und das Carnet für KUMPEL in Empfang. Zunächst etwas abseitig wurde geklärt, dass mit 20 € “Aufwandsentschädigung” alles mit „no problem and easy“ geht. . 

Zurück am Fahrzeug, zeichnete mit etwas Konversation ein netter Herr (wir meinten „Busfahrer“) dann das “Carnet de passage” und die Zollpapiere ab. Wir staunten nur, denn unser „Grenzhelfer“ stieg dann zu uns in den Kumpel und fuhr mit uns rund 1,5 km weiter zur Car-Insurance. Dort mussten wir eine Auto-Versicherung für den Iran abschließen. Nach harten Verhandlungen seitens Carsten bekamen wir die Basic Insurance für 110 statt 190 €. 

Zu guter letzt verschwand dann unser Grenzhelfer mit dem Reisepass von Carsten, dem Carnet und den Zollpapieren, in einem ca. 100 m entfernten Gebäude. Wir dachten an die wichtigste Regel “Gib nie deinen Pass aus der Hand”, aber dann öffnete sich für uns der Schlagbaum und wir waren im Iran!

Und damit direkt im iranischen Leben. Nach einem Kilometer machten wir halt um um unsere Kommunikation via „TENSY“ zu organisieren. Freundliche Menschen halfen uns, wir mussten zur Iranischen Post. Noch schnell den Reispass geholt und  10 Minuten später hatten wir eine Iranische-SIM-Karte. Die Gegenleistung hierfür von Carsten: zwei Unterschriften, den Namen seines Erzeugers und den Daumenabdruck seines linken Daumens. Für die Installation haben wir uns dann im Handy-Shop Hilfe geholt – nette Typen.

12:00 Uhr – Im Iran körperlich und technisch angekommen!
Dann haben wir erstmal noch beim Iranischen Pizzabäcker frisches Brot gekauft und unser Frühstück mitten auf einer Hauptverkehrsader nachgeholt.

Und dann ging es weiter nach Täbris. Täbris ist die Hauptstadt von Ost-Aserbaidschan im Iran und mit knapp 1,56 Millionen Einwohnern eines der größten kulturellen Zentren von Aserbaidschan.

Was nicht nur unserem “Kumpel” sondern auch uns zugesetzt hat, waren die Strassen-Bremsschwellen. Vor allem die, die wir übersehen haben! Einen Polizeistopp auf einer Autobahn ähnlichen Straße, machte uns klar, we drive to fast! Mit verständnisvollem Blick unsererseits durften wir ohne Ticket weiterreisen. Da es bereits kurz nach 17:00 Uhr anfängt dunkel zu werden, mussten wir im dunkeln in der Millionenstadt Täbris unseren Stellplatz, mitten in der City in einem Park suchen. Hier bekamen wir ein Verkehrschaos zu sehen, wie wir es erst in Indien erwartet hatten. Fix und fertig erreichen wir unser Ziel, den Shams Park. Leider war die Zufahrt durch Mauerbarrieren verstellt. Es half ja nichts, wir nahmen vor der Mauer unseren nächtlichen Stellplatz ein. Nach diesem ereignisreichen und auch anstrengenden Tag haben wir uns ein Nachtessen in einem Iranischen-Imbiss für 1.100.000 Iranische Rial (umgerechnet ca. 30€) gegönnt. 

Wir sind schon sehr gespannt, was uns die nächsten Tage erwartet.

Bis dahin!
Alles Gute

Carsten und Manni

Jetzt sind wir schon über zwei Wochen unterwegs, unser persönliches Resümee:

Wir stellen fest… nach den ersten zwei Kalenderwochen on Tour haben wir Abstand zu unserem sonstigen täglichen Leben. Jeder Tag ist anders und wir sind frei, uns auf Neues und Unbekanntes einzulassen. Ohne Druck, ohne Termine oder sonstige To Dos.

Die Abläufe auf den Stellplätzen funktionieren ohne viele Worte – wir sind mittlerweile ein eingespieltes Team. Kochen, Abwaschen, Aufräumen… jeder von uns hat seine Aufgaben.

Auch die Kommunikation in den jeweiligen Ländern, als auch in die Heimat, zu Familie, dem Projekt-Team, Anna und ihrer Familie, Frau Dr. Langholz von Schicksale die zu Herzen gehen e.V., etc. funktionieren derzeit problemlos.

Unser Wunsch nach erreichten 10% der Tour für die weiteren 90%:
Weiter so!

Viele Grüße an alle die, die unserer Reise folgen. Bis bald!

Euer Carsten und Euer Manni

Nachricht von Anna am 03. November 2019

Spätestens am 13.11.2019 beginnt für Anna ein neuer, wichtiger Abschnitt für ihren Heilungs- und Genesungsprozess. Ihre Reha in der Moritz Klinik in Bad Klosterlausnitz (bei Dresden) geht los. 

Nachdem Anna Anfang des Jahres an der Kinderkrankheit Meningitis erkrankte und ihr nach einer Sepsis beide Arme und Beine amputiert werden mussten, wird sie nun von Experten betreut.

Die Einrichtung verfügt über 302 Betten und ist auf die Rehabilitation von orthopädisch und neurologisch erkrankten sowie brandverletzten Menschen spezialisiert. Kurz nach der Eröffnung der Klinik im Jahr 1993 wurde eine eigene Abteilung für die Rehabilitation von Amputierten und zur Prothesenversorgung gegründet.

Amputationsspezialisten arbeiten mit Fachärzten und Therapeuten daran, den Patienten zu helfen, wieder ein möglichst selbstständiges und möglichst unabhängiges Leben zu führen.

Dafür gibt es ein eigenes auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierendes Rehabilitationskonzept.

Wir werden weiter über Annas Therapie und Ihre Fortschritte berichten. Und auch, wie Anna und ihr neuer Arm, der bereits komplett über Spenden finanziert werden kann, miteinander vertraut gemacht werden.

Wir wünschen Anna viel Kraft, Energie und Ausdauer!

Anreise in die Millionen Stadt

Von Bulgarien aus kommend, sind wir an der Grenze nach ca. 45 Min. Aufenthalt auf Grund von Kontrollen, endlich in der Türkei. Jetzt geht‘s Richtung Ziel: Istanbul.

Zunächst ging es auf die Asiatische Seite um einem türkischen Freund von Carsten einen Dienst zu erweisen. Die türkische Gastfreundlichkeit hat uns direkt überzeugt!

Die Nacht haben wir dann auch auf dieser Seite verbracht und sind am frühen Montag-Morgen, den 28. Oktober, wieder rüber auf die Europäische Seite mitten in die Altstadt Istanbuls gefahren.

Die Blaue Moschee

Auf einem Parkplatz, ca. 400 m von der Blauen Moschee (Sultan-Ahmed Moschee) konnten wir unseren „Kumpel“ abstellen und das Bauwerk aus dem Jahre 1616 besichtigen. Diese Moschee ist wie viele der anderen historischen Bauten derzeit Baustelle. Sie kann zwar besucht werden, aber vieles ist nicht einsehbar und nur durch Fotografien veranschaulicht.

Kapalı Çarşı

Der alte „Große Bazar“ im heutigen Stadtteil Fatih von Istanbul ist unser nächstes Ziel. Erschlagen wurden wir von den Menschenmassen – wahrscheinlich aufgrund des bevorstehenden Feiertags, dazu später mehr – und dem Überangebot von Waren und Produkten. Der Bazar erstreckt sich sich auf über 31.000 m² und beherbergt rund 4.000 Läden. „Wer soll das alles kaufen?“ fragen wir uns. Zumal sich vieles an anderen Ständen und Geschäften wiederholt.

Unser Highlight und absolute Empfehlung:

Der Besuch beim Barbier Mustafa.
„Männer-Wellness“ spielt in der Türkei eine ganz besondere Rolle.
Für uns ganz klar: müssen wir ausprobieren!

Kleiner Exkurs: Barbier ist ein Handwerksberuf. Im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit wurden im Bereich der Körperpflege, Wundheilung und Krankenpflege tätige Personen wie Bartscherer, Badeknechte und Krankenpfleger als Barbiere oder Balbierer bezeichnet. Wie der Bader pflegte der Barbier vorwiegend die Behaarung von Männern.

Unser Programm bestand einem Haarschnitt, einer ausführlichen Nassrasur und zum krönenden Abschluss: Waxing der Ohren- und Nasenhaare. Jetzt können wir uns beide auch vorstellen, was Frauen bei einem Ganzkörper-Waxing aushalten…

Die Stadt entdecken

Frisch und gepflegt nach unserer Schöhnheitsbehandlung, haben wir uns weiter treiben lassen. Hier was Gegessen, dort einen türkischen Kaffee, das türkische Gebäck Baklava oder einen Chai.

Weitere Sehenswürdigkeiten wie die Nuruosmaniye-Moschee oder die alte Galata-Brücke, wo die vielen Angler jeden Tag ihr Glück versuchen, lagen auf unserem Weg.

Einen Eindruck, den wir beide hatten, war die besondere Freundlichkeit der Türken, die Sauberkeit der Stadt mit fast 16 Mio. Einwohnern, viel Sicherheitspersonal sowohl an den Sehenswürdigkeiten als auch an den Moscheen und Bazaren.

Der „Tag der Republik“

Da am 29.10. erstmals der „Tag der Republik“ in Istanbul gefeiert wird, war der Nationalstolz überall so massiv sichtbar. Das ist in Deutschland nur schwer vorstellbar. Wohin man sieht – Türkische- und Atatürk-Fahnen von 20qm und mehr.

Am Abend wurde der bevorstehende Feiertag mit einem Open Air-Konzert gefeiert mit mehreren 100.000 Besuchern, von groß bis klein und alt bis jung. Auch wurde zu Ehren Atatürks eine Fotoausstellung unter freiem Himmel auf dem „Hagia-Sophia-Platz“ gezeigt. Gut gemacht und interessant. Unser Vorteil: alles in unserer Nähe zum Parkplatz, wo wir unter Bewachung übernachtet haben.

Am Morgen des 29. Oktobers haben wir Istanbul mit vielen, vielen Eindrücken und der Erkenntnis, Istanbul ist eine mehrtägige Städtereise wert – wir kommen wieder, verlassen.

DER NÄCHSTE STOP?
Wir fahren an der Schwarzmeerküste in Richtung Iran…

Manni mit Weste in der Blauen Moschee

Durch unsere „140TageNachAustralien“-Westen, die wir vor der Abreise von Anna und der Familie geschenkt bekommen haben, wurden wir vielfach angesprochen. Sowohl die türkischen Bewohner als auch Touristen aus dem In- und Ausland wollten wissen, was wir für „Typen“ sind. Warum, was ist das, Wieso…

Gerne standen wir natürlich Rede und Antwort. Einige kleinere Spenden konnten wir direkt für unser Spenden-Hilfsprojekt sammeln und steht jetzt kurz Erreichen der 50.000€-Grenze.

Das heißt für uns nicht, dass wir uns jetzt ausruhen. Da das Projekt aus Weitsicht bereits den Namen „Arme für Mama“ heißt, geht es mit Elan weiter, um auch den zweiten Arm zu verwirklichen.

Helft weiter mit – gemeinsam können wir viel mehr erreichen!

Schön, dass Ihr wieder vorbeigeschaut habt!
Wir lassen von uns hören!

Euer Carsten und Euer Manni

Kumpel die Erste.

Wir haben in den letzten Wochen und Monaten viel überlegt und organisiert, Pläne geschmiedet, verworfen, verändert, Listen geschrieben, Informationen gesammelt, Impfungen über uns ergehen lassen und jetzt sind wir „on Tour“! Auf dem Landweg nach Australien. Und uns geht es gut.

Wir sind Carsten Schwenn und Manni Kaspers und ja, wir haben uns was vorgenommen. Ein Abenteuer bei dem wir bereits vor Beginn unserer Reise viele tolle Menschen im Rahmen unserer Hilfs- und Spendenaktion „Arme für Mama“ kennen gelernt haben. Aber dazu an anderer Stelle und zu einem späteren Zeitpunkt mehr.

Ohne Planung geht da nix.

Wer 140 Tage unterwegs ist, muss an so einiges denken. Wir sind gespannt, welche Überraschungen auf uns warten. Gut vorbereitet glauben wir zu sein. In unserem Tour-Buch haben wir alle wichtigen Informationen zu unserer geplanten Route zusammengefasst:

  • einzelne Routen, teilweise mit Alternativrouten
  • Informationen zum Land, zur Einreise und zum Verkehr (Maut etc.) und zum Zahlungsverkehr
  • geltenden Landesregeln und Landes-„Knigge“
  • Aufstellung von Sehenswürdigkeiten
  • Reiseversorgung und vieles mehr.

Das war eine Mordsarbeit die noch mehr Lust auf unser Abenteuer gemacht hat aber manchmal auch Respekt davor.

Ein Traum ist ein Traum.
Aber ein Ziel ist ein Traum mit Termin.

Tja und jetzt sind wir schon fast eine Woche unterwegs. So schnell kann es gehen. Am Sonntag, den 20.10. bin ich, Carsten, mit meiner Frau von Appen (bei Hamburg) zu Manni nach Oldenburg gefahren. Und dann war er da, Montag, der 21. Oktober 2019! Abschied nehmen war nun angesagt. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge ging es los, ab nach Down Under. Danke an unsere zwei tollen Frauen für Ihre grandiose Unterstützung und das Vertrauen in uns, gesund und munter zurückzukommen!

Nach einer Woche grooved man sich so langsam ein. Am ersten Tag sind wir rund 390 km in die Nähe von Leipzig gefahren. Mit guter Radiounterhaltung und Abenteuerlust ging es am zweiten Tag dann 500 km weiter nach Vilshofen. Vilshofen liegt in der Nähe von Passau an der Donau. Genau dort, wo die Vils und die Wolfach in die Donau münden.

Und dann ging’s nach Ungarn.

Über die „Straße der Kaiser und Könige“ ging es über Österreich weiter bis nach Budapest.
Wusstet Ihr, dass die „Straße der Kaiser und Könige“ der Donau entlang von Regensburg über Passau, Linz und Wien bis nach Budapest führt? Man lernt doch immer dazu.

Die ungarische Hauptstadt, mit 1,75 Mio. Einwohnern hielt ein schönes Plätzen etwa 4 km vom Stadtzentrum für uns bereit. Mit WLAN! Dass ist ja auf unserer Tour ein sehr wichtiger Begleiter. Deshalb haben wir auch extra schöne Fotos für Euch gemacht und gleich bei ››› Tripline hochgeladen. Dort könnt Ihr übrigens unserer Route folgen.

In der zehnt größten Stadt der Europäischen Union wollten wir uns ein bisschen Sightseeing natürlich nicht entgehen lassen. In der berühmten Kirche von Budapest, der St. Stephen’s Basilica haben wir eine Kerze für unser Tour entflammt. Wir haben Manni an der Kettenbrücke fotografiert, das Parlament in Augenschein genommen und das kulinarische Angebot geprüft.
Mit vielen schönen Eindrücken haben wir dann wieder unser Tourfahrzeug „Kumpel“ bestiegen und sind weiter über Serbien nach Istanbul gefahren.

UPDATE: Heute sind wir in Istanbul angekommen! Schon unser Facebook Video gesehen? ›››

Schön, dass Ihr vorbeigeschaut habt!
Wir lassen von uns hören!

Euer Carsten und Euer Manni